Lage:
Kreckow liegt versteckt zwischen Hügeln, westlich der Stadt Strasburg/Um. und nördlich der Bahnstrecke Pasewalk-Neubrandenburg.
Südlich des Ortes befindet sich der Helpter Wald mit der höchsten Erhebung Mecklenburgs, dem Helpter Berg (179m).


Kreckow ist ein großes fast quadratisches Angerdorf, in der Mitte ein Teich, der bei der Anlage des Gutshofes 1744 eine regelmäßige rechteckige, wie die Kirche ost-west-orientierte Form erhalten hat.

Die Kirche liegt auf einem Hügel neben dem Anger.

Der streng symmetrische Gutshof mit ehemals großem Torhaus und rechteckigem Park ringsum ist in der Südwestecke des Dorfes in eine Niederung, die Seewiesen, vorgeschoben.


Bodenfunde:
Anstelle des heutigen Dorfes befand sich offensichtlich eine slawische Fischersiedlung. 1912 wurde ein prähistorischer Einbaum im Rohrteich gefunden, 1941 bei der Beisetzung des Gutsherrn Strasen auf dem Kieckbusch ein menschliches Skelett, sitzend bestattet, mit dem Gesicht nach Osten. Bei Feldarbeiten wurden prähistorische Funde wie Feuersteinbeile, Steinäxte, Tonscherben, Spinnwirtel u.a. gemacht.


Historie:
1308 Krecowe 1417 Krekow 1508 Kreckow = Ort des Krek (nach Kühnel)

Ende 13. Jh. Bau der frühgotischen Feldsteinkirche, 1308 erste urkundliche Erwähnung in Zusammenhang mit der Schenkung des Dorfes an die Calandsbrüder des Friedländer Werder. Erwähnung einer Mühle. Lange im Besitz der Familie Tepelin.

1597 wurde die Hälfte des Dorfes an Bisbro Oldenfleeth verpfändet und 1636 wieder eingelöst. In dieser Zeit wohnten die Oldenfleeths in Kreckow.

Verwüstung des Dorfes im Dreißigjährigen Krieg.

1652 wurde das Gut aufs Neue verpfändet und verpachtet. 1687 wird Ernst Werner von Raven auf Holzendorf Besitzer des ganzen Gutes.
1719 gab es in Kreckow 6 Bauernstellen.
1743 erwarb Wilhelm Ludwig von Bissing das Gut für 27.000 Taler.
1744 Bau des Gutshauses,
1759 Bau des Kirchturmes.
1766 waren in Kreckow 5 Bauernstellen.
1793 - 1820 im Besitz Heinrich Otto Alexander Graf von Schwerin auf Wolfshagen durch Heirat mit der einzigenTochter von Bissings.¹ Bis 1934 im Besitz der Grafen von Schwerin.

Vor 1810 hatten 4 Bauern ihre Höfe in Kreckow.

Durch eine landesherrliche Verfügung vom 12. Februar 1828 wurde der Graf von Schwerin als Kreckower Grundherr verpflichtet, für die von ihm und seinen Vorfahren gelegten Bauernwirtschaften in Kreckow zwei größere Erbpachtstellen anzulegen. Außerhalb des Dorfes entstand Schillsversteck mit 2 Bauernwirtschaften.

1860 - 1934 Pächter von Kreckow Familie Strasen

1932
Großer Brand

1934 - 1945 im Besitz der Familie Strasen.

1941 starb Erich Strasen, sein Grab befindet sich auf dem Kieckbusch.

Aus dem Zweiten Weltkrieg kehrten 19 Kreckower nicht zurück.

1945 bis 1989:
1945 Bodenreform: Aufteilung des Rittergutes Kreckow an die ehemaligen Gutsarbeiter und Umsiedler, es entstanden 64 Neubauernwirtschaften, Klein Daberkow als ehem. Pachtgut wurde ebenfalls aufgeteilt.
1946 Gründung der gegenseitigen Bauernhilfe.
1949 Errichtung von 5 Neubauernhöfen aus den ehemaligen Gutsställen aufgrund des Befehls 209 (Paul Kohn, Paul Fischer, Helmut Horst, Wilhelm Menski und Wilhelm Seeger)
1950 wurde im Gutshaus eine 8-Klassenschule eingerichtet.
1951 entstanden 7 Neubauernhöfe.
1957 wurde aus dem ehemaligen Maschinenschuppen durch Mithilfe und finanzielle Unterstützung der Bauern der Kulturraum gebaut.
Am 28. März 1958 wurde aus 350 ha ÖLB-Fläche und 4 werktätigen Bauern (Hermann Gomoll, Richard Mülling, Wilhelm Borgwardt und Heyden) die LPG "Junge Welt" gegründet.
1960 Umbau der ehemaligen Feldscheune zum Kuhstall. Neubau des Bullenstalles.
1964 Anbau der Werkküche an den Kulturraum.
1967 Bau der zentralen Wasserleitung in Klein Daberkow und Kreckow.
1968 Errichtung des Neubaus.
1971-73 Bau des Bürgersteiges.
1975 Zusammenschluß der LPG "Junge Welt" Kreckow mit der LPG "Frieden" Klein Daberkow.
1976 Abriß der ehemaligen Gaststätte.
1977 Auflösung der Schule.
1978 Bau der Straße von Strasburg nach Kreckow.
1982 7 Garagen in Feierabendarbeit errichtet.
1984 Alle Garagentüren erhalten einen einheitlichen Anstrich.
1986 Reparatur des durch Sturm beschädigten Kirchendaches.
1987 Bezug des LPG-Büros.


1989 bis heute:
1992 Gründung der Agrargenossenschaft Kreckow.
1994 Bau des Spielplatzes.
1994 Kauf des Gutshauses durch den Bildhauer Simon Schade.
1995 Schließung des Kindergartens.
Zusammenschluß zur Großgemeinde Groß Miltzow.
2000 Kauf der Fachwerkscheune und des ehem. Pferdestalles des Gutshofes durch die Agrar GmbH Klein Daberkow.
1. Okt. 2000 1. Kreiserntedankfest in Kreckow.
2001 Sanierung der Fachwerkscheune, Einweihung der Kuhskulptur vor dem Kreckower Kuhstall zum Erntefest. 2002 Beginn der Sanierung des ehem. Pferdestalls


Der große Brand:
In der Nacht des 15. August 1932 geriet durch Blitzschlag die am nächsten zum Dorf gelegene schilfgedeckte Scheune, die Adebarschün, in Brand. Das Feuer griff schnell auf andere Gebäude über.

Eine Frau sagte:"Wie' ne Katt leep dat Füer upp't Dack entlang." So brannten in einer Nacht drei Scheunen, ein Kuhstall, ein Schafstall, der Küsterstall und der Eiskeller nieder. Auch der Kirchturm geriet in Brand.

Alle versuchten, das Vieh aus den Ställen des Gutshofes zu retten.
Dem Schäfer Ernst Lippert gelang es rechtzeitig die Schafe in die Sandgrube zu treiben. Alle Schweine verbrannten, nur eine Sau mit ihren Ferkeln konnte im Kokskeller des Gutshauses in Sicherheit gebracht werden. Die Pferde, zur Zeit zehn Gespanne mit je vier Pferden, wurden angeschirrt, damit man sie notfalls aus dem Pferdestall retten konnte. Martha Dahlke öffnete den Hühnerstall direkt am Wirtschaftshaus. Statt in Sicherheit flogen die Hühner direkt in das grelle Feuer und verbrannten.

Erich Strasen, der das Gut 1934 kaufte, baute den Hof nach dem großen Brand neu auf.

1998 wurde an der Stelle der einstigen Adebarschün (zwischenzeitlich befand sich hier der Konsum) ein Storchennest auf einem Betonmast errichtet - aber leider bisher nicht zum Brüten angenommen.



Wasserversorgung:
Vor 1932 wurde das Wasser aus dem Graben beim heutigen Pumpenhaus entnommen. 1933 wurde der Brunnen am Pumpenhaus vertieft.

Ein Brunnen reichte bald nicht mehr, so wurde ein zweiter daneben gesetzt. Mit dem hier gepumpten Wasser wurden die Kühe, Pferde und Schweine versorgt. Das Wasser für das Schloß entnahm man der Pumpe an der Ostseite des Hauses. Bevor das Pumpenhaus gebaut wurde, wurde das Wasser zum Kuhstall gepumpt, in großen Eisenfässern aufbewahrt und von dort zu den Ställen weitergeleitet.

1967 Bau der zentralen Wasserleitung in Klein Daberkow und Kreckow.


Die Schule:
Schon lange gab es in Kreckow eine Schule. Wie auf fast alle Gütern handelte es sich um eine einklassige Schule. Der Lehrer arbeitete gleichzeitig als Küster. Das Schulhaus und die Lehrerwohnung befand sich gleich neben der Kirche (Fachwerkhaus Dorfstr. 9/10).

1910 nahmen 43 Kinder am Unterricht teil, den ein Lehrer abhielt. Nicht immer war der Lehrer ausgebildet. So war der letzte Vorkriegslehrer, Herr Friedrichs, gelernter Gärtner.

Nach Ableben des Lehrers Friedrichs 1915 wurde aus Lehrermangel die Schule in Kreckow geschlossen. Die Kreckower Schul-Jugend besuchte dann die Groß Daberkower Einrichtung.

Am 1. Juni 1950 wurde die Schule im Kreckower Gutshaus eingeweiht. Am 1. September kamen auch die Kinder aus Klein Daberkow dazu. Insgesamt gab es rund 150 Schüler.

1977 wurde die Schule aufgelöst.

Die letzten Lehrer waren Günther und Gisela Pahl und Ursula Menski.




Die Windmühle:

Bis in die 30er Jahre gab es in Kreckow eine Windmühle auf dem Mühlberg (hinter dem Neubau).

Der Müller betrieb auch die Gaststätte, die 1976 abgerissen wurde.

Die Mühle wurde bei einem Sturm zerstört.




Links zu Nachbardörfern:

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Quellen:
Dorfchronik, gesammelt, bearbeitet und zusammengestellt von Frau U. Menski.

Kunst und Geschichtsdenkmäler von Meckl.-Strelitz, Bd.I: Das Land Stargard. II.Abteilung. Neubrandenburg 1925


















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